Eine große Erzählung

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jule1 Avatar

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Im Grunde genommen war es nicht anders zu erwarten. Der neue Roman von Rafik Schami ist großartig wie all seine anderen Romane und Erzählungen. Er schafft es mit seiner unglaublich bildhaften Erzählkunst innerhalb kürzester Zeit, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Der Roman lief vor meinem inneren Auge wie ein Film ab. Die Kunst das menschliche Verhalten und auch Fehlverhalten, die Liebe, den Glauben und einige Aspekte der orientalischen Lebensart zu vereinen, ist wahre Kunst. Die Erzählstränge sind so vielschichtig und gut recherchiert, dass es mir schwer fallen würde, jemandem den Inhalt wiederzugeben. Da käme der Roman auch nicht zu seinem Recht, denn die Handlung ließe sich in einer Linie kurz zusammenfassen, aber alles was den Roman ausmacht, bliebe verborgen. Eine geniale Idee finde ich, dass Kommissar Barudi dem Leser einmal von außen durch den allwissenden Erzähler vorgestellt wird, zum anderen Mal aber die Möglichkeit bekommt, sich in einem Tagebuch selbst vorzustellen. Dadurch bekomme ich als Leser den Einblick in seine emotionale Welt. Die Behandlung des Islams und des Christentums und deren Unterschiede fand ich sehr gut gelungen. Dieser Roman wird von mir weiterempfohlen werden.