Geschichten über Geschichten

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taniab96 Avatar

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Wir befinden uns in Damaskus, Syrien. Die Leiche eines Kardinals wird in der italienischen Botschaft "angeliefert", in einem Olivenölfass. Als letzte Amtshandlung möchte Kommissar Barudi das Verbrechen aufklären.

Rafik Schami ist durch und durch Geschichtenerzähler. Schamis Werk gehört durchaus zu den Büchern, in denen ich besonders viel gelernt habe. Man erfährt unglaublich viel zur Lage in Syrien, man lernt Dinge über diverse Religionsausrichtungen, sodass ich in keinem Fall das Gefühl hatte etwas nicht verstehen zu können. Schami erzählt spannend, aber eben auch durchaus ausschweifend, sodass es mir gerade in der Mitte des Buches manchmal schwer viel zu folgen und am Ball zu bleiben. Leider musste ich mich manchmal etwas durchkämpfen. Einzig und allein die Auflösung des Mordes lies mich dran bleiben. Außerdem wurden leider oft viele Dinge doppelt und dreifach erwähnt... das war mir etwas zu viel und ich denke es hätte der Geschichte auch an nichts gefehlt, hätte man die Wiederholungen weniger oft erwähnt.
Was mir aber besonders gefallen hat und dem Ganzen etwas Schwung reingebracht hat waren die abwechselnden Erzählformen wechselnd zwischen der Erzählperspektive und Barudis Tagebucheinträgen.

Es gibt unglaublich viele Charaktere und ich fand es schön wie ausführlich diese beschrieben wurden. Mir hat die Charakterentwicklung unseres Protagonisten Barudi gut gefallen. Zu Anfang fand ich ihn etwas eingerostet, aber am Ende taut er durchaus auf und wird mir sehr sympathisch.

Im großen und ganzen hat Rafik Schami eine durchaus lesenswerte Geschichte geschaffen, mit vielen faktischen Einblicken und einer wunderschönen Erzählform. Leider war es mir aber an einigen Stellen zu ausschweifend, sodass mir der Lesespaß leider verloren gegangen ist. Daher nur 3 Sterne von mir...