Viele Figuren, wenig Krimi

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readtobee Avatar

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Der Roman, ' Die geheime Mission des Kardinals' von Rafik Schami, beginnt wie ein Krimi.
Der Textausschnitt, den die Leseprobe zur Verfügung stellte, habe ich gerne gelesen und mir viel von diesem neuen Werk Schamis versprochen.

Für den Protagonisten Barudi geht es darum, einen skurrilen Mord an einem Kardinal aufzuklären. Zu Hilfe kommt schließlich ein italienischer Ermittler nach Syrien.
Die Story, die als Krimi beginnt, wandelt sich zu einer Geschichte, in der es mehr und mehr auch um Gesellschaftskritik geht.

Schami bringt viele Figuren ins Rennen, die bisweilen recht oberflächlich daherkommen. Der häufige Wechsel behinderte manchmal den Lesefluss etwas (wer war das noch gleich...?).
Außerdem fand ich die Geschichte sehr konstruiert. Ständig geht es um Korruption - auch Barudi selbst fiel dieser einstweilen zu, Opfer - und dann schließt er, der misstrauische Kommissar von jetzt auf gleich Freundschaft.

Insgesamt finde ich, dass der Krimiaspekt etwas zu kurz kam und das Figurenpersonal hätte sparsamer eingesetzt werden können.