Monsieur Perdu verzaubert wieder das Leben Seite für Seite für Seite

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ronjana Avatar

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Mit erstaunter Vorfreude habe ich "Die geheime Sehnsucht der Bücher" erblickt. Gewohnt schlicht in lila-orangenem Gewand fährt auf dem Cover eine junge Frau auf ihrem Moped an der Seine entlang, beladen mit einem Berg Bücher. Die Vorfreude steigt, und zieht sich durch die Leseprobe, die im Nu genossen ist. Mit berührender Wortgewandtheit und ohne mitleidigen Kitsch führt die Autorin Nina George in das nicht alltägliche Leben der jungen Francoise ein, die ihr Schicksal mit ihren Mitteln meistert. Durch ihre Buchverliebtheit stößt Francoise auf das Bücherschiff, eine Literarische Apotheke, belebt durch Jean Perdu und seine neue charmante Unterstützung Pauline. Die erste Begegnung überrascht die junge Frau und vermittelt dem Leser gleich das Gefühl: Hier darf jeder sein.
Mir gefällt immer wieder die behutsame Annäherung der Autorin an die verschiedenen Charaktere, die völlig wertfrei und mit hohem Wiedererkennungswert dargestellt werden. Mich erfreut die Eigenheit von der neuen Hauptakteurin, mit Synonymen für das Wort "richtig" zu spielen und auch mit Vorgängern und Nachfolgern innerhalb von Lexika. Ich wünsche mir, dass auch Francoise mit Hilfe von Mr. Perdu, Pauline und den Büchern ihren ganz eigenen Weg in ihrem von Stolpersteinen gesegneten Leben findet. Mit Begeisterung und Hingabe habe ich bereits mehrfach die literarischen Vorgänger gelesen und war immer wieder erstaunt von der Leichtigkeit der Wortspielerei, die Nina Georg wie keine Zweite beherrscht. Ich würde so gerne "Die geheime Sehnsucht der Bücher" gewinnen.