Berührend

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mitchwlb Avatar

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In dem Buch „Die geheime Sehnsucht der Bücher“ von Nina George kommt es zu einem Wiedersehen mit Jean Perdu und seinem Bücherschiff, der Pharmacie Littéraire, einer literarischen Apotheke.
Im Mittelpunkt steht Pauline, die sich besonders gut in andere Menschen einfühlen kann und intuitiv erkennt, welches Buch sie gerade brauchen.
Doch erkennt sie auch, was sie selbst benötigt?

Auch die kleine Françoise findet ihren Weg auf das Bücherschiff – sie sucht jedoch in erster Linie keine neuen Bücher, sondern Unterstützung.
Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, und man fühlt sich beim Lesen rundum wohl in dieser Geschichte.

Zugleich begegnet man vielen wunderbaren Sätzen, und ganz nebenbei erhält man wertvolle Buchtipps – passend zu verschiedenen Gemütslagen.

Eine besonders eindrucksvolle Passage ist diese:

„Nur Bücher machen, dass Mädchen anfangen, sich danach zu sehnen, dieselben Privilegien wie Jungs zu haben und Taschen an den Hosen. Nur Bücher machen, dass Jungs wissen, dass sie nicht allein sind, wenn sie in der Liebe ertrinken. Nur Bücher machen, dass Menschen auf einmal begreifen, dass sie in Gedankenknästen rotieren. Bücher sind gefährlich.
Nicht umsonst reißen Diktatoren immer zuerst Bibliotheken nieder, verbieten Romane, sperren Autoren ein.“ (Seite 240)

Ein Buch zum Abtauchen und zum Erkennen – dass Bücher einem helfen können, aber auch, dass man selbst aktiv werden muss. Und dass es manchmal die Unterstützung von Freunden braucht, um den eigenen Weg zu finden.