Die heilende Kraft der Literatur

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rebekka Avatar

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Mit diesem dritten Band um die “literarische Apotheke“ des Buchhändlers Perdu ist Nina George wieder ein herzerwärmendes Buch um die heilende Kraft der Literatur gelungen. Den ersten Band, "Das Lavendelzimmer", habe ich geliebt. Das zweite, "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu", hinterließ gemischte Gefühle bei mir: insgesamt mochte ich es, aber verschiedene Aspekte wie etwa die den Kapiteln vorangestellten „Enzyklopädie der kleinen Gefühle" mit ihren Binsenweisheiten gefielen mir gar nicht.

Das dritte nun ist wieder ein Wohlfühlbuch, das Herz und Seele erwärmt. Nina George schreibt feinsinnig und bilderreich über die unterschiedlichen Ausprägungen der Liebe, über Freundschaft, Wünsche, Träume und darüber, wie die richtige Geschichte zur richtigen Zeit Sorgen, Kummer und Ängste verschwinden lassen kann.

Diesmal stehen neben dem „literarischen Heilkundigen“ Perdu drei junge Mädchen und Frauen im Mittelpunkt des Geschehens: Seine Gehilfin Pauline, für deren Liebesnöte George genau die richtigen Worte findet, die zwölfjährige Françoise, die sich mehr um ihre Mutter als um sich selbst sorgt und die gleichaltrige Waise Marie, die jeden Sonntag auf dem Bücherschiff kleineren Kindern vorliest. Ihre Geschichten gehen zu Herzen und werden noch lange im Gemüt nachwirken.

Wenn es an diesem Buch überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann das: Zwölfjährige Mädchen werden sich wohl kaum so eloquent über Literatur unterhalten.Und ob sie so viel Verständnis für die Probleme Erwachsener haben, wie beschrieben, ist auch fraglich. Aber darüber kann man leicht hinwegsehen, weil die Geschichte insgesamt so schön ist, dass man sie mehrmals lesen kann. Der gezeichnete und colorierte Umschlag passt hervorragend dazu.