Die Literarische Apotheke hat wieder geöffnet
Nina George hat es auch mit "Die geheime Sehnsucht der Bücher" geschafft, mich zu verzaubern und zu berühren, denn zwischen den Zeilen lauert ein buntes Gefühlspotpourri.
Ich gebe zu, ich bin seit dem ersten Buch "Das Lavendelzimmer" süchtig. Diese Geschichte um Jean Perdu und sein Bücherschiff Lulu soll bitte niemals enden! Inzwischen ist es wie Nachhausekommen, wenn Nina George ein neues Buch herausbringt und Perdu das Schott der Literarischen Apotheke wieder öffnet.
Von Buch zu Buch schreibt Nina George eindringlicher und philosophischer. Ihre Schreibweise ist besonders. Kein Satz mit abgedroschenen Phrasen, kein Wort zu viel, eigene Wörter, die so viel Weisheit innehaben. Anfangs hatte ich allerdings diesmal ein wenig Schwierigkeiten, richtig in Lesefluss zu kommen, eben weil die Sätze so aufgebaut sind, dass man sie nicht einfach so wegliest.
Aber dieses klitzekleine störende Gefühl konnte ich schnell abstreifen, denn die Geschichte um die zwölfjährige Hauptperson Françoise, die gar nicht weiß, wie das Leben Gleichaltriger (außerhalb der Schule) aussehen könnte, hat mich gefesselt und immer mehr bewegt. Sie ist so damit beschäftigt, ihre Mutter von Dummheiten abzuhalten, dass sie keine Zeit für Freund*innen hat. Nur ihre Bücher, heimlich auf dem Dachboden gehortet, entführen sie in fremde Abenteuer und lehren sie alles, um Tagesablauf und Existenz für sich und ihre Mutter zu bewerkstelligen. Keine Aufgabe für eine Zwölfjährige, doch ihr bleibt keine Wahl.
Doch dann erfährt sie von der Literarischen Apotheke und sieht darin und in Monsieur Perdu die Rettung für die Seele ihrer Mutter. Wenn nicht er helfen kann, wer denn dann? Das Bücherschiff mit all den faszinierenden und Bücher liebenden Menschen, alten Bekannten und neuen Gesichtern wird bald Heimathafen für das Mädchen, ihre Maman und andere Menschen. Also alles wie immer. Und doch einzigartig und schön.
Nach und nach gelingt es Françoise, nicht nur ihrer Mutter zu helfen, sondern auch ihre eigene Herkunft und Familiengeschichte zu entblättern. Sie findet eine Gleichgesinnte und hat fortan eine noch viel größere Aufgabe: Es gilt, das Lesen und die Bücher gegen Verbote und Verbannung zu verteidigen.
Aktueller könnte das Thema gerade nicht sein, wenn man mal nach Amerika oder woanders hinschaut.
Ebenfalls wie immer: Büchertipps aus der Literarischen Apotheke, denen man sich kaum entziehen kann. Ich lieb's!
Das Cover passt sehr gut zum Inhalt, wäre für mich aber gar nicht ausschlaggebend gewesen. Das Buch wäre so oder so in mein Regal gewandert und bekommt volle 5 von 5 Sternen.
Vielen Dank an Vorablesen und Droemer Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Ich gebe zu, ich bin seit dem ersten Buch "Das Lavendelzimmer" süchtig. Diese Geschichte um Jean Perdu und sein Bücherschiff Lulu soll bitte niemals enden! Inzwischen ist es wie Nachhausekommen, wenn Nina George ein neues Buch herausbringt und Perdu das Schott der Literarischen Apotheke wieder öffnet.
Von Buch zu Buch schreibt Nina George eindringlicher und philosophischer. Ihre Schreibweise ist besonders. Kein Satz mit abgedroschenen Phrasen, kein Wort zu viel, eigene Wörter, die so viel Weisheit innehaben. Anfangs hatte ich allerdings diesmal ein wenig Schwierigkeiten, richtig in Lesefluss zu kommen, eben weil die Sätze so aufgebaut sind, dass man sie nicht einfach so wegliest.
Aber dieses klitzekleine störende Gefühl konnte ich schnell abstreifen, denn die Geschichte um die zwölfjährige Hauptperson Françoise, die gar nicht weiß, wie das Leben Gleichaltriger (außerhalb der Schule) aussehen könnte, hat mich gefesselt und immer mehr bewegt. Sie ist so damit beschäftigt, ihre Mutter von Dummheiten abzuhalten, dass sie keine Zeit für Freund*innen hat. Nur ihre Bücher, heimlich auf dem Dachboden gehortet, entführen sie in fremde Abenteuer und lehren sie alles, um Tagesablauf und Existenz für sich und ihre Mutter zu bewerkstelligen. Keine Aufgabe für eine Zwölfjährige, doch ihr bleibt keine Wahl.
Doch dann erfährt sie von der Literarischen Apotheke und sieht darin und in Monsieur Perdu die Rettung für die Seele ihrer Mutter. Wenn nicht er helfen kann, wer denn dann? Das Bücherschiff mit all den faszinierenden und Bücher liebenden Menschen, alten Bekannten und neuen Gesichtern wird bald Heimathafen für das Mädchen, ihre Maman und andere Menschen. Also alles wie immer. Und doch einzigartig und schön.
Nach und nach gelingt es Françoise, nicht nur ihrer Mutter zu helfen, sondern auch ihre eigene Herkunft und Familiengeschichte zu entblättern. Sie findet eine Gleichgesinnte und hat fortan eine noch viel größere Aufgabe: Es gilt, das Lesen und die Bücher gegen Verbote und Verbannung zu verteidigen.
Aktueller könnte das Thema gerade nicht sein, wenn man mal nach Amerika oder woanders hinschaut.
Ebenfalls wie immer: Büchertipps aus der Literarischen Apotheke, denen man sich kaum entziehen kann. Ich lieb's!
Das Cover passt sehr gut zum Inhalt, wäre für mich aber gar nicht ausschlaggebend gewesen. Das Buch wäre so oder so in mein Regal gewandert und bekommt volle 5 von 5 Sternen.
Vielen Dank an Vorablesen und Droemer Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!