Schöne Worte, aber zähe Erzählung

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tuhberlin Avatar

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Nach den letzten beiden Abenteuern von Monsieur Perdu war ich sehr auf die Fortsetzung von Nina George gespannt. Mit „Die geheime Sehnsucht der Bücher“ hat sie wieder einen poetischen Roman über die Kraft der Literatur geschrieben. Was mich an Nina Georges ersten Romanen (Die Mondspielerin, Das Lavendelzimmer) sehr fasziniert hat, war ihr bildhafter Schreibstil, der das Leseerlebnis immer in einen sinnlichen Genuss verwandelt hat. Diesmal hatte ich allerdings den Endruck, dass sie es mit ihren sprachlichen Spielereien ein wenig übertrieben hat. Dadurch geriet der Erzählfluss oft ins Stocken, und ich hatte wirklich Mühe, den Roman zu Ende zu lesen.
Mir haben besonders die vielschichtigen Figuren, insbesondere die jugendliche Hauptfigur Francoise, die in eine erwachsene Rolle gedrängt wird, gefallen. Die eindrucksvolle Figurenorchestrierung hat die Themen von Liebe, Verlust und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit sehr lebendig macht.
Am Ende aber reicht ihr neuer Roman leider nicht an ihre bisherigen Erfolge heran.