Spannend und mysteriös!

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Dieses aufwendig gestaltete Bilderbuch entführt die Lesenden an die Orte der Welt, die niemand mehr betritt, betreten darf oder kann. Damit die Lesenden trotzdem an diese Stätten gelangen können, bietet die Einleitung die Vorstellung an, auf einen fliegenden Teppich zu steigen und märchenhaft über diese Plätze hinwegzufliegen und sie in der Fantasie zu besichtigen.
Bei diesen geheimsten Orten der Welt ist für jeden etwas dabei – angefangen bei der Bouvetinsel im kalten antarktischen Meer, über Vulkane, Gräber, Büchereien, (Schlaf)Zimmer, aufgegebene Technik bis hin zum Tal des Todes. Man muss das Buch auch gar nicht der Reihenfolge nach lesen, sondern kann ganz dem eigenen Interesse folgen und auch hinten oder mittendrin mit den Entdeckungen anfangen.
Dabei sind jeder geheimen Stelle zwei Doppelseiten gewidmet. Die erste bietet ein großes, gezeichnetes Bild des geheimen Ortes an, das einen kurzen informativen Text dazu in einem farbigen Kasten umschließt. Die zweite besteht aus mehreren kleineren Bildern, die jeweils von einem Text, der Detailinformationen liefert, begleitet werden.
Die Zeichnungen sind sehr farbenfroh, leicht pastellig, und detailreich gehalten. Auf den Doppelseiten steht dabei immer ein Kind im Pfadfinderlook im Mittelpunkt, dass schon am Anfang des Buches auftauchte, um auf den bunten fliegenden Teppich zu steigen, und eben dieser Teppich. Diese beiden werden in die Landschaft des jeweiligen Ortes eingefügt, als wären sie da. Dabei kann man die Emotionen, die das Kind jeweils empfindet, meistens gut von seinem Gesichtsausdruck ablesen. Teilweise wirken die Bilder wie eine Aufforderung, das Kind auf ihnen zu suchen, was jüngeren Lesenden bestimmt Freude machen wird.
Die großen und kleineren Bilder sind naturgetreu gezeichnet und zeigen dabei doch einen ganz eigenen Stil. Dies ist Programm des Verlages, der „Kindern mit viel Spaß die bunte Welt der Kultur eröffnen“ (S. 78) möchte. So nimmt man dieses Buch auch gerne nur zum Anschauen in die Hand.
Für ein Bilderbuch ist es auch relativ dick mit seinen achtzig Seiten. Dadurch und dass die Kapitel gut einzeln betrachtet und gelesen werden können, da keine fortlaufende Geschichte vorhanden ist, verführt es die Lesenden dazu, zu blättern, zu schauen und die Fantasie laufen zu lassen – wie ein Kunstbuch, was ja auch bestimmt Absicht des Verlages ist.
Ein durch und durch gelungenes Buch, das die Fantasie, die Neugier und den Wissendurst der Lesenden anregt!