Poetisch, aber etwas distanziert
Ben Shattucks „Die Geschichte des Klangs“ ist ein literarisch anspruchsvolles Werk, das mit einer poetischen Sprache und einer melancholischen Atmosphäre beeindruckt. Die Leseprobe überzeugt durch die einfühlsame Darstellung der Beziehung zwischen Lionel und David sowie die kunstvolle Verflechtung von Musik und Erinnerung. Besonders die Wachszylinder als Symbol für vergangene Liebe und vergängliche Klänge sind originell und faszinierend. Allerdings wirkt der Erzählton stellenweise distanziert, was es erschwert, eine emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Ich erwarte eine tiefgründige Geschichte über Liebe und Verlust, hoffe jedoch auf mehr Nähe und Dynamik, um die Leser stärker zu berühren.