Sofort Gänsehaut!

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Schon nach wenigen Seiten entfaltet Die Geschichte des Klangs eine leise, melancholische Kraft. Ben Shattuck erzählt in poetischer, atmosphärisch dichter Sprache die Erinnerungen eines alten Mannes an eine Sommerliebe, die mehr als nur eine Episode war – sie war ein Lebenszentrum.

Besonders beeindruckt hat mich die musikalische Sinnlichkeit des Textes: Klang wird nicht nur thematisiert, er wird spürbar gemacht – in Farben, Formen, sogar Geschmäckern. Shattuck gelingt es, Musikliteratur mit emotionaler Tiefe zu verweben, ohne ins Sentimentale abzurutschen. Die Beziehung zwischen Lionel und David wird mit behutsamer Intimität gezeichnet, ganz ohne große Gesten – aber mit umso größerer Wirkung.

Der Ton ist ruhig und reflektierend, aber nie distanziert. Man merkt: Hier schreibt jemand mit großer Liebe zum Detail und einer tiefen Verbundenheit mit Sprache und Erinnerung. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt – und welche Töne sie noch anschlagen wird.