Tiefsinnig erzählt

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quincyliest Avatar

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Ben Shattuck erzählt auf nur gut 100 Seiten die Liebesgeschichte von Lionel und David, die zwar einen Sommer nicht überdauert, aber ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird. Beide sind Musikstudenten, Lionel hat das absolute Gehör, David komponiert. Nach dem 1. Weltkrieg begeben sie sich auf eine Reise durch New England und nehmen Balladen und Volkslieder auf einem Wachszylinder auf. Danach verlieren sie sich aus den Augen. David war die große Liebe Lionels, er bleibt in seinen Gedanken.
Die zweite Geschichte ist lose mit der ersten verwoben. Annie findet auf dem Dachboden die Phonographenwalzen und nimmt mit der Vorbesitzerin Kontakt auf. Der Kreis schließt sich, wenn auch nur vage. Einige Dinge bleiben unbeantwortet und offen.
Shattuck erzählt atmosphärisch und feinsinnig. Er hat ein Buch der leisen Töne geschrieben, unaufdringlich und doch voller Tiefgang. Ich empfehle es gern weiter.