Über Musik, die Liebe und das Leben

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Dieses schmale Bändchen ist kein Roman und keine Novelle, es sind zwei Shortstories, die lose miteinander verbunden sind.
Zunächst einmal: ich finde es sehr schade, dass der Hanser Verlag uns zehn Erzählungen von den 12 in der Originalausgabe vorenthält.

In der ersten Erzählung lernen wir die beiden jungen Männer David und Lionel kennen. die beide Musik studieren und sich sehr zueinander hingezogen fühlen.
Nach dem 1. Weltkrieg finden die beiden sich wieder und für sie beginnt ein unvergesslicher Sommer, in dem sie durch Neuengland ziehen und auf Wachswalzen Folksongs sammeln. Nach diesem Sommer verlieren sie sich aus den Augen.
In der zweiten Erzählung geht es um Annie, die in den 1980iger Jahren von einer alten Dame ein Haus gekauft hat und das sie jetzt entrümpeln muß, Bei dieser Arbeit findet Annie die Walzen. Zufällig hat sie eine TV-Sendung mit Lionel gesehen, der von diesen Walzen erzählt.
Annie nimmt mit der alten Dame, die zufällig Davids Witwe ist, Kontakt auf und läßt anschließend Lionel die Walzen zukommen.

Die beiden Stories sind in einem wunderbar leichten und poetischen Stil erzählt, der den Leser mit auf eine Reise durch das sommerliche Neuengland nimmt oder Annie bei ihren Überlegungen zu den ganzen alten Sachen in ihrem Haus begleitet.
Es ist auch gekonnt, wie der Autor die beiden Handlungen miteinander verwebt, das gibt dem Leser oft einen Moment der Erkenntnis, eines bereits Wissen.
Insgesamt haben mir diese beiden Stories sehr gut gefallen und ich kann das Buch nur sehr empfehlen.