Zu kurz
Das Buch ist sehr kurz! Nur 104 Seiten, also mehr so eine etwas längere Kurzgeschichte. Für jemanden, der dicke Bücher liebt und für den ein John Irving auch gerne mal 1500 Seiten haben darf, einfach viel zu dünn. Kurzgeschichten und dünnen Büchern stehe ich eigentlich sehr skeptisch gegenüber. Ich denke immer, dass man auf 100 Seiten doch keine Story entwickeln kann. Aber der Autor belehrt mich eines Besseren. Er kann es, und zwar richtig gut! Die Story wirkt nicht gehetzt und nicht komprimiert, der Erzählfaden läuft in seinem gemächlichen Tempo immer kontinuierlich weiter. Vom Schreibstil her ganz klasse. Aber es hätte ruhig etwas mehr sein dürfen. Man hätte aus der Geschichte doch einiges machen können. Ich kann mir sehr viele Wendungen vorstellen, die das Ganze noch nehmen könnte. Doch der Schluss enttäuscht. Irgendwie läuft er ins Leere. Es ist auch kein klassisches Open End, das Buch hört einfach mittendrin auf. Schade, da hätte man mehr draus machen können.