Zwischentöne, die bleiben

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nayezi Avatar

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„Die Geschichte des Klangs“ ist ein leises, beinahe scheues Buch - und gerade deshalb so beeindruckend. Ben Shattuck gelingt es, mit ruhiger Präzision eine Erzählung zu formen, die trotz ihrer Kürze eine erstaunliche Tiefe entfaltet. Es ist ein Buch, das nicht laut auf sich aufmerksam macht, sondern den Leser ganz sanft in seine Welt hineinzieht und dort zum Verweilen einlädt.

Die Sprache ist feinfühlig und poetisch, ohne jemals überladen zu wirken. Jeder Satz scheint sorgfältig gesetzt, als hätte Shattuck nicht nur geschrieben, sondern komponiert. Die erzählerische Zurückhaltung entwickelt dabei eine besondere Kraft: Es sind oft die Zwischentöne, die in Erinnerung bleiben. Gerade in seiner Reduktion entfaltet der Text einen erstaunlichen Reichtum an Emotionen, Gedanken und Bildern.

Auch inhaltlich überzeugt das Buch durch seine stille Schönheit. Es geht um Erinnerungen, Verluste, Verbundenheit und die vergängliche wie beständige Qualität von Klang, von Sprache, von Beziehungen.

Fazit: Ein stilles Meisterwerk. Wer literarische Feinfühligkeit und poetische Sprache schätzt, wird mit diesem Buch einen besonderen Schatz entdecken. „Die Geschichte des Klangs“ ist zart, tief und voller Bedeutung, die auch nach dem letzten Satz im Ohr und im Herzen bleibt.