Zauberbunt oder Gruselgrau?

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marcialoup Avatar

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Ein so wunderschöner Titel und dann eine so große Enttäuschung, als man Die Geschichte vom zauberbunten Garten aufschlägt und liest…
Auf nur wenigen Seiten ist mit wenig Text (ein bis zwei Sätze pro Seite) versucht worden, eine Geschichte zu bilden.
Die Aussage der Geschichte, aus einer grauen, tristen Stadt oder Umgebung mit Blumen eine farbenfrohe, fröhliche Welt zu zaubern, mag einen guten Ansatz haben, jedoch sind die begleitenden Illustrationen meiner Meinung nach keinesfalls zauberhaft. Die grauen Bilder wirken sehr düster und durch ihre nebelartige Zeichnung verschwommen und irgendwie dystop. Die bunten Seiten dominieren mit übergroßen Blüten und Pflanzen im Verhältnis zu den Menschen, sodaß auch dies in Kinderaugen etwas gruselig wirken könnte. Da die verschenkten Blumen die graue Welt bunter machen sollen, überwiegen jedoch die düsteren grau-vernebelten Seiten mit nur wenig Blüten-Farbklecksen, was im Gesamteindruck einfach kein schönes Kinderbuch ausmacht.

Zunächst dachte ich noch, ich schenke es meiner fünfjährigen Nichte und garniere es am Ende mit einem Tütchen Blumensamen zum Selbst-Aussäen und Beim-Wachsen-Zugucken, aber nachdem ich das Buch noch zwei weitere Male durchgeblättert habe, bin ich von der Idee abgekommen, es ihr zu schenken.

Einzig positiv zu erwähnen wäre, dass der in meinen Augen überteuerte Preis eine Spende an die Flyeralarm-Kids-Foundation abgibt.