Der Schmerz, jung zu sein und das Glück der Freundschaft

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laleli Avatar

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Zwei junge Mädchen, Freundinnen, die in den selben jungen Mann verliebt sind. Und ihre Jugend in den wilden 1970er Jahren erleben.
Sie verlieren sich aus den Augen und finden sich erst im reifen Alter wieder. Auf Kreta verbringen sie gemeinsame Tage und rekapitulieren ihre Jugenderinnerungen. Dabei kommt viel Unausgesprochenes, eine schreckliche Tragödie und sogar ein schmerzhaftes Geheimnis zutage.

Ich muss zugeben, dass mich das Buch von Susann Pasztor gerührt hat. Auch ich war einmal in den gleichen Jungen verliebt wie meine allerbeste Freundin. Zum Glück war das weniger schlimm als in der Geschichte und wir konnten unsere Freundschaft bis heute weiterführen. So konnte ich einiges nachempfinden in dieser schön geschilderten Geschichte, anderes ist mir ziemlich fremd: Drogen spielen eine recht wichtige Rolle in diesem Buch, es wird viel gekifft in der Jugendzeit und später schmeißen die Freundinnen sogar im reifen Alter zusammen einen LSD Trip. Drogen sind sozusagen eines der Elemente ihrer Freundschaft, eine gemeinsame Erfahrung. Das fand ich zwar etwas befremdlich, aber auch ganz interessant zu lesen. Kann man ja als Leser*in einfach mal so hinnehmen, es ist ja nicht so, als würde man nun zur Nachahmung aufgefordert.

Der Autorin gelingt es gut, das Lebensgefühl wieder zu geben, das auch ich als Jugendliche hatte: Diese ganz spezielle Mischung aus Lebenshunger, Verletzlichkeit und Unsicherheit. Und ich teile ihr Staunen darüber, dass man feststellt, dass man schon mit fünfzehn, sechzehn Jahren eigentlich genau die Person war, die man gut vierzig Jahre später immer noch ist.

Gelungener Roman über den Schmerz, jung zu sein und das Glück, Freundschaften über die Jahre retten zu können.