Es fehlt das "Echte" und "Authentische" um komplett zu überzeugen

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mel.e Avatar

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"Die Geschichte von Kat und Easy" ist ein sanfter Roman, der aufzeigt, wie wichtig es ist, Begebenheiten auszusprechen, um innerlich heilen zu können oder Erlebtes besser zu verarbeiten. Dadurch, das Kat und Easy eher flüchten als eine Aussprache herbeizusehnen belastet es ihre Freundschaft sehr. Sie verlieren sich aus den Augen und treffen sich nach langer Zeit auf Korfu wieder. Die Insel ist ein sehr gelungener Schauplatz, obwohl er für mich noch ein klein wenig mehr hätte beschrieben werden können. Die griechischen Nachbarn sind definitiv ein Highlight und geben dem Roman ein klein wenig Sorglosigkeit, da die Vergangenheit der beiden Freundinnen doch recht traumatisch ist. Dinge zu verschweigen birgt einfach eine große Anspannung und zeigt auf, wie viel weniger schmerzvoll die erste große Liebe verlaufen wäre. Kat hätte sich vielleicht auf Beziehungen einlassen können, wobei dieses natürlich reine Spekulation ist.
Mir hat gefallen, das "Die Geschichte von Kat und Easy" eine kleine Zeitreise ist, die mir zwar nicht immer gefallen wollte, denn Drogen und der hohe Konsum von Alkohol ist mir komplett fremd. Feiern geht auch sehr gut, wenn man sich nicht zudröhnt, aber das ist lediglich meine eigene Meinung. Hier im Roman nimmt dieses mitunter Überhand und junge Frauen, die einfach nur berauscht sind, empfinde ich als sehr suspekt, da die Leichtigkeit verloren geht. Sich zu verlieben ist natürlich wundervoll, aber legt einen Schatten auf die Freundschaft von Kat und Easy, da sie nicht miteinander reden und sich gegenseitig belügen. Dieses ist etwas, was sich erst nach und nach herausstellt und der Story echtes Drama bietet.
Ich konnte mich gut auf die Story einlassen, muss aber gestehen, das es mich emotional nicht packen konnte, da ich sowohl Kat, als auch Easy als sehr oberflächlich wahrnahm. Auch die Aussprache am Ende konnte wenig retten. Ein Roman, der viele Geheimnisse in sich verbirgt, die aufzeigen, wie wenig Schmerz und Freuden auseinander liegen, dennoch fehlt mir das "Echte" und Authentische, denn so wirken beide Frauen doch recht blass.
Insgesamt nett zu lesen, aber komplett erreicht hat mich die Story nicht, sodass ich eine eingeschränkte Leseempfehlung vergebe. Die Grundidee ist gelungen, hätte aber hier und da ein klein wenig mehr Wärme benötigt, um mich begeistern zu können. Die Veränderungen, die Kat und Easy nach ihrer Jugendzeit durchleben ist gekonnt in Szene gesetzt, wobei mir die gemeinsame Vergangenheit ein klein wenig zu zugedröhnt und unwirklich erschien.