Es kommt meist anders

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emmmbeee Avatar

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Zwei Mädchen, Freundinnen, stürzen sich gemeinsam zu Silvester ins neue Jahr. Sie sind auf das Hier und Jetzt ausgerichtet, und die Liste ihrer Pläne für 1973 strotzt nur so von Optimismus. Und doch kommt es anders, denn die Liebe funkt dazwischen – klar! Bald schon kommt Fripp ins Spiel, in den sich beide mit 16 verlieben und der sich auf beide auch einlässt, mal stärker und mal weniger. Aus ihnen sind eifersüchtige Rivalinnen geworden, wenn sie es sich auch nicht anmerken lassen wollen. Im Alter von 62 Jahren treffen die Frauen sich nach langer Zeit auf Kreta und finden wieder zueinander. Ihre Wege sind inzwischen sehr verschieden verlaufen.
Da ist auch noch die Bloggerin Mockingbird und Ich-wills-wissen, die Fragen an sie richtet. Sie will ihrem eigenen Verhaltensmuster Männern gegenüber auf den Grund gehen. Bald schon zeichnet sich ab, wer hinter dieser „Spottdrossel“ steckt, die von Eminem besungen wird.
Erzählt werden die beiden Zeitabschnitte aus der Sicht von Kat. Doch während für die Jugendtage in Laustedt die Gegenwart verwendet wird, ist die Zeit auf Kreta in der Vergangenheitsform gehalten. Für mich wäre es umgekehrt logischer gewesen. Die Laustedter Abschnitte sind in der 3. Person, auf Kreta tritt Kat aber in der Ich-Form auf.
So gewinnt der Roman durchaus ein wenig an Farbe und Abwechslung, auch der Drive lässt nichts zu wünschen übrig. Der Schreibstil kommt flott und lebendig rüber. Mehrmals habe ich mich in den jungen Mädchen wiedergefunden, wenn ich auch nicht so weit gegangen bin wie sie.
Von Susann Pasztor habe ich bisher noch nichts gelesen, werde mir aber gern bei Gelegenheit eines ihrer Werke vornehmen. Die Umschlaggestaltung gefällt mir sehr in ihrer Schlichtheit, die Weite und Offenheit vermittelt.