Ganz nett, aber leider nicht mehr.

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lysch Avatar

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"Kat hat die Macht. Sie hat die Macht, Wörter zum leuchten zu bringen und Räume mit Wut zu verpesten. Sie kann allen zu viel sein und sich selbst nie genug." Bäm, eine Eröffnung mit Paukenschlag. So beginnt dieses Buch und zeigt schon zu Beginn den klugen Schreibstil der Autorin und ihre fantastische Beobachtungsgabe. Sie zeichnet ihre Figuren menschlich und humorvoll, mit Ecken und Kanten und mit viel Liebe zum Detail. Das gefiel mir außerordentlich gut.

Was leider keinen bleibenden Eindruck hinterließ, war die Geschichte an sich. Zwei Frauen, eine Freundschaft und ein Mann, der sich zwischen sie drängt. Nichts Neues,leider. Sex, Drugs und Rock'n'Roll in den 70ern, gescheiterte Lebenspläne im Hier&Jetzt. Hm, hat mich ehrlich gesagt nicht umgehauen.
Trotzdem gab es auch hier wieder wunderschöne Passagen, die Annäherung der beiden Frauen über den Selbsthilfe-Blog fand ich zum Beispiel sehr gelungen und äußerst zart beschrieben.

Es geht um Freundschaft, es geht um Liebe, es geht darum, sich selbst zu finden und vor Anderen zu behaupten, auch und vor allem im Erwachsenenleben. Es geht aber auch um Zurückweisung und Schuld, um Neid und Vergebung.
Alles in allem ein netter Roman, der von einem zauberhaften Schreib- und Erzählstil lebt. Die Story hingegen bleibt recht blass.