Schuld sind immer die Männer ...

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tsubame Avatar

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Susann Pásztors neuer Roman nimmt die Freundschaft zweier Mädchen unter die Lupe: da ist auf der einen Seite die etwas verpeilte, aber gut aussehende Isi- oder eben Easy, weil's einfach cooler klingt -, auf der anderen Seite die abgeklärte und extrem kurzsichtige Kat. Es ist das Jahr 1973; das Jahr in dem Kat 16 wird und es für beide Teenager gilt, eine persönliche To Do-Liste abzuarbeiten. Dumm nur, dass sich beide ausgerechnet in denselben Typen verlieben ...

In einem zweiten Erzählstrang treffen wir Kat und Easy in ihren 60ern wieder. Kat führt inzwischen einen erfolgreichen Blog für Lebensberatung und erhält von Easy eine Nachricht. Die beiden treffen sich auf Kreta, wo Easy ein heruntergekommenes Haus besitzt, und obwohl Kat alles erdenkliche versucht, um sich vor dieser Situation zu drücken, läuft doch alles auf eine sehr persönliche und unangenehme Frage hinaus: Was geschah eigentlich genau im Sommer 1973 und welche Rolle spielte Fripp, der coole Typ aus dem Jugendzentrum, dabei?

Meine Meinung: Ich habe vor Jahren den Roman "Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts" von Susann Pásztor gelesen und war damals schon gefesselt von der eher ungewöhnlichen Geschichte. Auch diesmal hat mich Pásztors Roman in seinen Bann gezogen, denn das mit dem "Freund ausspannen" kenne ich auch aus meiner Jugendzeit. Daher fand ich es umso spannender zu lesen, wie unterschiedlich die beiden Freundinnen mit diesem Thema umgehen und wie lange diese Erfahrung aus ihrer Jugendzeit doch noch in ihnen nachhallt. Auch wenn ich selbst kein Kind der wilden 60er Jahre bin (ich war damals noch zu klein) fand ich es faszinierend zu lesen, wie naiv die Einstellung der damals 16jährigen gegenüber Drogen war und wie lässig man mit diesen experimentierte.

Zwar ist der Roman für mich kein 5Sterne-Buch, aber unterhaltsam fand ich ihn doch und zum Schluss wurde es meiner Meinung nach sogar noch richtig spannend.