Späte Erkenntnis

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Späte Erkenntnis

„Die Geschichte von Kat und Easy“ der Autorin Susann Pásztor ist ein Roman, der wohl in vielen Lesern um die 60 die vielfältigsten Erinnerungen auslösen dürfte. Mich erinnert sie teilweise an meine eigene Jugend. Daher kann ich auch dem Satz: „Wir waren jung damals, aber wir waren trotzdem längst die, die wir heute sind“, voll zustimmen.
Bei „Die Geschichte von Kat und Easy“ handelt es sich um einen Roman. Er thematisiert die Probleme und Situationen, wie sie vielfach erlebt wurden. Verbindungen und Freundschaften schliefen ein oder zerbrachen. Warum? Wenn man ehrlich ist, fehlt oft der Mut, die Antworten darauf zu suchen. Und genau diesen Mut bringt Easy auf und setzt sich nach 50 Jahren mit ihrer ehemals besten Freundin Kat in Verbindung. Sie treffen sich danach auf Kreta, um sich gemeinsam ihrer Vergangenheit zu stellen, sie aufzuarbeiten. Dabei müssen sie feststellen, dass sie teilweise unterschiedliche Erinnerungen haben. Manche Verletzung konnte bis heute nicht heilen, weil Erkenntnisse und Einblicke fehlten.

Die Geschichte wird unterhaltsam und flüssig erzählt. Manchmal vielleicht etwas langatmig. Sie dürfte dennoch bei dem einen oder anderen Leser Erinnerungen an damals mit den entsprechende Emotionen wachrufen. Sie zeigt, warum Freundschaften zerbrechen können. Sie zeigt aber auch, das es wichtig ist, miteinander zu reden, loslassen zu können und zu verzeihen. Ein Roman, der nicht belehrend den Finger hebt, sonder dem Leser die Wertung der Handlungen (vielleicht sogar seiner eigenen?) selbst überlässt. Eine gelungene Geschichte.