Zwei Frauen und zwei Leben

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litpaed Avatar

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Als Kat und Easy sich kennenlernen sind sie sechzehn und sofort unzertrennlich. Gemeinsam wollen sie ein grandioses Jahr verbringen und eine lange „Zu-Erleben-Liste“ abarbeiten. Sie sind grundverschieden, verlieben sich aber trotzdem in denselben Mann. Und sprechen nicht darüber, ebensowenig über andere Gefühle oder Ängste. Cool sein ist wichtig. Und nach wenigen Monaten ist die Freundschaft wieder beendet, werden die Mädchen voneinander getrennt. Erst nach 46 Jahren sehen sie sich wieder und wollen nun während einer Woche auf Kreta endlich darüber reden, was damals im Jahr 1973 wirklich passiert war.

Erzählt wird die Geschichte kapitelweise abwechselnd in den Jahren1973 und 2019 aus der Perspektive von Kat, 2019 als Ich-Erzählerin, 1973 in personaler Erzählweise. So breitet sich nach und nach die Geschichte der beiden Frauen neben ihrer erneuten Annäherung aus und noch immer fällt es ihnen schwer, miteinander zu reden, ehrlich zueinander zu sein.

Mich hat die Geschichte gepackt, vor allem die Frage, ob eine (misslungene) Teenager-Freundschaft und eine mögliche Schuld aus so jungen Jahren tatsächlich das ganze weitere Leben beeinflussen/überschatten kann. Und warum es für diese Frauen so schwer ist, tatsächlich miteinander zu reden.
Mit Humor und Liebe zum Detail zeichnet Susann Pásztor die Charaktere, erzählt von großen und kleinlichen Gefühlen, dem Lebensgefühl der frühen 70er Jahre, von Ängsten und vor allem eben von Freundschaft und den Möglichkeiten des Vertrauens. Auf jeden Fall lesenswert.