Spannendes Yeti-Abenteuer mit medizinisch fundierten Exkursen

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mariederkrehm Avatar

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Ihre Sommerferien muss Edith Wight bei ihrem Onkel verbringen, den sie noch nie gesehen hat. So landet das Mädchen in Pilgrims Tierklinik, einem Ort, an dem Fabelwesen behandelt und geheilt werden. Die Idee ist alles andere als neu, die Umsetzung in diesem Fall aber schon.

Bis Edith den spröden Doktor von ihren Fähigkeiten überzeugt und sich zu seiner wichtigsten Assistentin entwickelt, vergeht etwas Zeit, aber dann erleben wir auf gut 350 Seiten ein spannendes Himalaya-Abenteuer mit echten Yetis, skrupellosen Wilderern und jeder Menge kommunizierender Tiere, die teilweise einen erfrischenden Sinn für Humor an den Tag legen.

Einen Wert an sich stellen die medizinischen Erläuterungen des Doktors dar. Da der Autor selbst Tierarzt ist, sind die Diagnosen, die Behandlungen und die medizinhistorischen Erläuterungen eine echte Bereicherung für diese Geschichte.

Das abschreckend liebliche Titelbild verfehlt das Wesen und die Tonart der Geschichte leider komplett. Der Wolfshundmischling Arnold wäre hier richtig am Platze gewesen. Auch der selbstlose Bharal Rashek hätte seine Berechtigung gehabt, im Hintergrund vielleicht ein paar von den fiesen Gangstern des Syndikats. Und zu gerne hätte man gewusst, wie sich die Illustratorin einen Yeti vorstellt. Stattdessen sehen wir die kleine Heldin in trauter Gesellschaft eines dekorativen Pegasus-Königs und mit einem Phönix, der gar nicht vorkommt, sondern erst in der Fortsetzung auftauchen wird.