Fabuliert Maria Fabiola?

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buecherfan.wit Avatar

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Eulabee und Maria Fabiola leben in den 80er Jahren in Sea Cliff in der Nähe von San Francisco und sind enge Freundinnen. Sie sind 13 Jahre alt und besuchen die 8. Klasse einer teuren Privatschule. Maria Fabiola zieht mit ihrer außergewöhnlichen Schönheit alle Blicke auf sich und steht überall im Mittelpunkt. Zwei weitere Mädchen, Julia und Faith, gehören zu ihrem Freundeskreis. Eines Tages passiert ein Zwischenfall, der vor allem Eulabees Leben für immer verändern wird. Ein Autofahrer hält neben ihnen und fragt nach der Uhrzeit. Im Anschluss behauptet Maria Fabiola, eine unzüchtige Handlung gesehen zu haben. Nur Eulabee wagt es, ihr zu widersprechen, Julia und Faith stützen ihre Behauptung auch in der Schule und gegenüber der Polizei. Von da an gilt Eulabee als Verräterin, wird ausgegrenzt und gemobbt. Wenig später verschwindet Maria Fabiola spurlos. Später wird sie eine abenteuerliche Geschichte einer Entführung erzählen, an der nur Eulabee Zweifel hat, weil sie auffällige Parallelen zu einem Roman von Stevenson aufweist. Dann passieren noch weitere Dinge, die Eulabees Ruf vollends ruinieren. Sie fliegt von der Schule, was ihr in ihrer unerträglichen Isolation ganz gelegen kommt. 34 Jahre später wird Eulabee Maria Fabiola zufällig auf Capri wieder treffen. Sie will die Freundin von einst zwingen, zu den damaligen Ereignissen Stellung zu nehmen.

Der gut lesbare Roman ist eine Coming-of-Age- Geschichte. Da sind junge Mädchen, die mit ihren körperlichen Veränderungen zurechtkommen müssen, während sie die Aufmerksamkeit der Jungen erregen und erwachsen werden. Sie erlauben sich allerlei Streiche und tragen Konflikte mit Eltern und Lehrern aus. Ihr Leben verändert sich genauso wie ihr geliebter Heimatort Sea Cliff, wo die besten Wohnlagen Blick auf die Golden Gate Bridge und das Meer haben. Auf diesen Ort spielt auch indirekt der Titel an, denn die Mädchen kennen sich mit den Gezeiten so gut aus, dass sie die Felsen überqueren und von einer Bucht zur anderen klettern können, ohne von den Wellen ins Meer gerissen zu werden.
Mir hat der Roman gut gefallen, obwohl er auf mich wie ein Beispiel von Young Adult Fiction wirkt. Insgesamt durchaus empfehlenswert.