Wie will ich sein? Wie will ich werden?

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marielle_liest Avatar

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Vier Freundinnen leben Anfang der 80er-Jahre in San Francisco. Sie sind 13-14 Jahre alt, gehen auf eine private Mädchenschule und befinden sich in der Phase zwischen Kindsein und Erwachsenwerden. Bei den einen verläuft die Entwicklung schneller als bei den anderen - so wie die Pubertät eben ist.

In dieser Zeit befinden sich die Mädchen mehrfach an einer Weggabelung, wo sie sich entscheiden müssen für eine Richtung und für die Werte, die ihr Leben bestimmt sollen: Aufrichtigkeit oder Selbstsucht, Authentizität oder Heuchelei, Bescheidenheit oder Überheblichkeit?

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Der Roman wird aus der Perspektive von Eulabee erzählt, die mir mit ihrem grandiosen Humor, mit ihrem Scharfsinn, ihrem pfiffigen Verstand und einem beeindruckenden Gerechtigkeitsgefühl sofort gefallen hat. Sie ist in vielen Aspekten ihrem tatsächlichen Alter weit voraus, auch wenn sie sich körperlich nicht so schnell entwickelt wie ihre beste Freundin Maria Fabiola.

Es war für mich eine große Lesefreude, die vier Mädchen mit ihren so detailliert beschriebenen Charakterzügen kennenzulernen. Dass ich mich mit Eulabee am besten identifizieren konnte, hat sich bis zum Schluss nicht geändert. Sie hat mich so oft an meine eigenen Jugend erinnert mit all den Schwierigkeiten und Hürden und mit den Entscheidungen, die getroffen werden müssen und häufig lebensprägend sind.

Das Ende des Romans verdeutlicht den Standpunkt der Persönlichkeitsentwicklung erneut auf unglaublich spannende Weise. Denn gerade die Selbstfindung in der Pubertät wirkt manchmal ein Leben lang nach.

Vendela Vida beschreibt die Zeit in Eulabees Leben in einem authentischen, gefühlsgeladenen und ausdrucksstarken Sprachstil, sodass ich den Roman ohne viele Pausen durchgelesen habe. Große Leseempfehlung für eine spannende Zeitreise mit Charme und Witz und mit einer sympathischen und bezaubernden Protagonistin!

4,5/5 ⭐️