Schöne Geschichte über die Macht der Worte

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ann-liest Avatar

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In „Die goldene Schreibmaschine“ findet Protagonistin Emily in ihrer Lieblingsbücherei einen geheimen, magischen Raum. In diesem befinden sich alle Romane, die je erschienen sind und mithilfe der goldenen Schreibmaschine kann Emily diese Bücher umschreiben und damit ihre Realität und die aller anderen Menschen nach ihren Wünschen verändern. Und da fällt ihr schnell das ein oder andere ein. Insgesamt handelt sie hier doch sehr naiv und es braucht schon eine dramatische Eskalation, um sie aufzuwecken.

Ihr Gegenspieler - ein grausamer und gieriger Lehrer - wird sehr überspitzt dargestellt und versucht mit aller Macht, hinter das Geheimnis der Bücherei zu kommen. Mich hat er etwas an den fiesen Sportlehrer Daume aus „Das Sams“ erinnert. Mir ist das etwas zu sehr auf die Spitze getrieben worden - aber ich hoffe mal, dass das ein Stilmittel war, um Kindern die Macht hinter den Worten sehr deutlich zu vermitteln und die Person nicht von der Realität inspiriert wurde.

Das Buch transportiert sehr schöne Botschaften. Zum einen, dass es sich lohnt für das was man hat dankbar zu sein. Zum anderen, wie mächtig (geschriebene) Worte sind und was im übertragenen Sinne Propaganda bewirken kann.

Der Stil des Autors gefällt mir sehr gut. Das Buch lässt sich wunderbar lesen und es gibt den ein oder anderen besonders sympathischen Charakter. Schön fand ich auch, dass der Autor Emilys besten Freunden die Namen seiner Kinder gegeben hat. Eine schöne Geste.

Die Lektüre hat Spaß gemacht - ein schönes Buch mit etwas Magie, das nachhaltig zum nachdenken anregt.