Geschichte der Hallig-Gräfin

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Die ehemalige Redakteurin im Büro von Augstein schreibt hier routiniert und anmutig ihren ersten Roman, über ein Thema, das sie wahrscheimlich noch aus ihrer Kindheit kennt. Sie ist auf Nordstrand aufgewachsen. Die Hallig-Gräfin Diana von Reventlow-Criminil war eine außergewöhnliche, extravagante Frau, die sich aus dem höfischen Leben zurückzog und 1910 die einsame Hallig Südfall kaufte und dort einsam mit einigen Hilfskräften und ihren Tieren lebte. Nelles beschreibt nur einige Tage im Leben dieser ungewöhnlichen Frau aus dem Jahre 1944, als ein britischer Pilot im Wattenmeer abstürzt und sie ihn rettet und beherbergt. Sie steht dem Naziregime kritisch gegenüber und versucht, das Mißtrauen des Briten abzubauen. Sehr einfühlsam beschreibt Nelles die emotionalen Strömungen zwischen den wenigen Menschen auf der Hallig. Fast impressionistisch bleibt vieles im Vagen, aber die Stimmung der norddeutschen Landschaft wird gut eingefangen, auch verdeutlich durch einige plattdeutsche Einschübe. So bleibt auch der Ausgang dieser Begegnung offen. Sehr lesenswert und ein wunderschönes Cover.