Kann man lesen, muss man aber nicht

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Rezension "Die gute Schwester" von Sarah Bonner

Vielen Dank an vorablesen.de und den Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar.

Zwei Schwestern. Ein Mann. Und eine tödliche Wahrheit.

Meine Meinung:
Die Zwillingsschwestern Megan und Leah sind, anders als man vielleicht denken möchte, nicht ein Herz und eine Seele. Im Gegenteil, seit Teenagerzeiten stehen sie im Konkurrenzkampf, bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
Als Megan ihrer Schwester Leah eine Affäre mit ihrem Ehemann unterstellt, eskaliert die Situation und Leah stirbt. Gefangen im Wechselbad der Gefühle, versucht Megan nun beide Persönlichkeiten parallel zu verkörpern, was sie natürlich vor viele Herausforderungen stellt, gleichzeitig tun sich aber auch neue Möglichkeiten auf...

Das Buch gliedert sich in fünf Teile, jeder Teil wird aus Sicht einer anderen Person, in der jeweiligen Ich-Form, erzählt.
Die Geschichte beginnt wirklich sehr spannend und ich wollte auch unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Im Verlauf wurde es jedoch immer unrealistischer, gleichzeitig aber auch durchschaubar, man wusste relativ schnell, auf was es hinauslaufen würde.
Als dann auch noch Corona zum großen Thema wurde, ist mir die Freude am Buch endgültig vergangen. Natürlich gehört dieses Thema ins Buch, wenn die Story genau während dieser Zeit spielt, aber ich wäre dankbar gewesen, wenn hier etwas Zurückhaltung geübt worden wäre.
Ich habe die zweite Hälfte des Buches nur noch überflogen, weil ich wissen wollte wie es endet, habe immer noch auf den großen Aha-Moment gewartet, leider vergeblich.
Bei manchen Protagonisten habe ich nicht verstanden, warum sie so detailreich charakterisiert wurden, vielleicht habe ich aber auch einfach den tieferen Sinn dahinter nicht verstanden 🙄.

Fazit:
Das Thema hätte großes Potential gehabt, welches meiner Meinung nach leider nicht ausgeschöpft wurde.
Das Buch gehört in die Kategorie "Kann man lesen, muss man aber nicht", eine Leseempfehlung gibt es dieses Mal leider nicht.
Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen für einen spannenden Beginn und ein plattes Ende.