Fast genauso genial wie Band 1 auch schon!

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bookish.zupa Avatar

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Mit "Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder" geht die Reihe um Anne Fitzpatrick und Co. endlich weiter. Seit dem ersten Fall über die Hafenmorde ist etwas Zeit vergangen, ich konnte aber problemlos in die Geschichte einsteigen und wieder zu den Figuren finden, die ich schon in Band 1 sehr lieb gewonnen habe. Diesmal darf Anne einen gewissen Doktor Tergit als Ärztin in den Auswandererhallen der Hapag vertreten. Eines Tages stirbt ein Jugendlicher in ihrer Obhut an einer Krankheit, deren Symptome zunächst alle auf die Cholera o. Ä. hinweisen. Doch Anne ist misstrauisch, ihrer Meinung wurden die Kinder vergiftet; ihren Verdacht teilt aber keiner.
Was am Fall vielversprechend klingt, wurde auch dementsprechend umgesetzt.
Jedoch konnte er mich nicht so ganz fesseln. An ein oder zwei Stellen hatte ich das Gefühl, dass etwas zu wenig passierte und es sich etwas zog. Das verflog aber schnell wieder, da die Autorin gekonnt ihren flüssigen Schreibstil und Perspektivwechsel einsetzte, um dies wieder wettzumachen. Obwohl schon vor dem Showdown klar ist, wer der Täter ist, war jener durchaus spannend mitzuverfolgen und das Ende allgemein bot einen abgerundeten Schluss. Lediglich eine Sache hat mich etwas gestört. Rheydt kennt man normalerweise als den besonnenen Kerl, der immer alle Aspekte betrachtet, bevor er sich eine Lösung zusammenreimt. Im letzten Drittel der Geschichte konnte ich aber einen bestimmten Gedankengang in Bezug auf Anne so gar nicht nachvollziehen, vor allem, weil er sie doch schon so gut kennt und auch im letzten Fall ihre Wesensart und ihren Charakter kennengelernt hat.

Fazit: Von mir gibt es 4 Sterne!