Frauen suchen ihren Weg – lesenswert

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kraberg Avatar

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In meinen Augen ist die Fortsetzung gelungen. Denn wieder geht es turbulent im Leben der beiden so fortschrittlich denkenden Frauen (Anne und Helene) weiter. Beide versuchen den in Hamburg wartenden Auswanderern zur Seite zu stehen und geraten dabei nicht nur in Lebensgefahr, sondern stehen auch noch unter Mordverdacht …..
Ich fand es geschickt und unterhaltsam, wie Henrike Engel Hauptkommissar, Berthold Rheydt, die gefundenen Beweise gedanklich durchspielen lässt. Nicht immer liegt er in seinen Schlussfolgerungen richtig. Ist sich aber nicht zu fein, das auch zuzugeben. Ich mag diesen Kommissar, der so langsam seine Inseltragödie verarbeitet, sich neue Gefühle aber nicht erlaubt.
Auch Dr. Anne Fitzpatricks Gradwanderung zwischen Wissen und Wissen weitergeben fand ich überzeugend geschildert. Eine starke Frau, die sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen Lässt. Wie verzweifelt, wohl eher wütend, muss sie gewesen sein, um einen Deal mit dem Erzfeind ihres Vaters einzugehen. Doch auch Helene wird, wenn auch recht langsam, erwachsen.
Als Wertmutstropfen habe ich allerdings die häufigen Bezugnahmen und Verweise auf dem ersten Teil empfunden. Dabei ist dieser Teil völlig losgelöst und man muss Teil 1 nicht gelesen haben.
Ich habe mich kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe 4 Lese-Sterne.