Frauenrechte, Krimi und Spannung

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lisahhh Avatar

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Wie auch der erste Teil hat mich dieser Band der „Hafenärztin“ gepackt. Die Handlung ist geprägt durch Angst vor einem weiteren Ausbruch von Cholera unter den Auswanderern, von denen einige Kinder auf einmal Magen-Darm bekommen haben. Helene und Anne kümmern sich darum. Gleichzeitig entdeckt Berthold Gift, welches ihn in die nächsten Ermittlungen bringt, jedoch auch in Gefahr.

Die Mischung aus dem Kampf für Frauenrechten, dem geschichtlichen Hintergrund in Hamburg Anfang des 20. Jahrhunderts und den Ermittlungen zum Kriminalfall gefällt mir sehr gut. Abwechselnd wird zwischen der Ärztin Anne, der angehenden Lehrerin Helene und dem Kommissar Berthold gesprungen, was diese Mischung lebendig macht. Trotz der über 400 Seiten ist mir an keiner Stelle langweilig geworden. Die Handlung wird schnell voran getrieben und es scheint ständig etwas zu passieren. Die Beschreibungen des Alltags in Hamburg zu der Zeit gehen jedoch auch nicht unter.

Anne, Helene und Berthold sind als Charaktere sehr natürlich gestaltet und man bekommt tiefe Einblicke in ihre Gedanken. Etwas gefehlt hat mir Helenes Hintergrund, der im ersten Teil deutlicher heraus kam und sie meiner Meinung nach noch einmal mehr abgerundet hat. Anne und Berthold denken mehrfach an ihre Vergangenheit zurück, was weitere Erkenntnisse bringt.

Insgesamt ein toller Roman, auf den hoffentlich bald ein weiterer Teil folgt.