Gelungene Fortsetzung

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musteplume Avatar

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Der zweite Teil der Hafenärztin ist ein sehr fesselnder historischer Kriminalroman.

Es handelt von der geheimnisumwobenen Anne, einer Suffragette mit Hamburgischen Wurzeln, die als Ärztin in der Frauenwohlfahrt aktiv ist und von Helene, einer noch nicht volljährigen gutsituierten Pastorentochter, die ihren Weg sucht und nicht einfach reich verheiratet werden möchte.
Ein weiterer interessanter Protagonist ist der fußballspielende Kommissar Rheyd.
Anne verliert in diesem Buch einige ihrer Geheimnisse, ihr Charakter bleibt weiterhin stimmig. Helene ist inzwischen beinahe fertig ausgebildete Lehrerin, ihre Suche nach einem selbstbestimmten Weg im Leben geht weiter.
Und dann schleicht sich auch noch ein bisschen die Liebe ein.

Der erste Teil thematisiert die unterschiedlichsten Themen des beginnenden Zwanzigsten Jahrhunderts, des Ende des Kaiserreichs in der Hansestadt Hamburg. Es geht um Emanzipation, um die Entwicklung der Frauenvereine. Die derzeitigen Ermittlungsmethoden der Kriminalpolizei werden sehr anschaulich dargestellt.
Es geht aber auch um Homosexualität und um den Beginn des Fußballs als Volkssport.
Diese Themen werden fortgesetzt, der aufkommende Nationalismus und vor allem der Antisemitismus sind anschaulich und erschreckend dargestellt.



Ich bin erneut rundum begeistert, der Schreibstil, die Themen, die Charaktere, dieses Buch ist uneingeschränkt empfehlenswert.