Das extrem kitschige Cover, im Sinne des Wiedererkennungswertes aufgrund der geplanten Trilogie nachvollziehbar, der noch kitschigere Untertitel " Ein Leben für das Glück der Kinder ", der mit dem Inhalt nur entfernt zu tun hat und der Klappentext haben mein Interesse an diesem Buch zunächst nicht so recht wecken wollen. Ich habe mich trotzdem darauf eingelassen und wurde positiv überrascht. Henrike Engel schreibt angenehm lesbar über starke Frauen zu Beginn des 20sten Jahrhunderts, soweit historisch, baut dabei geschickt einen Kriminalfall ein, der leider erst gegen Ende der Geschichte richtig Fahrt aufnimmt und lässt auch den Aspekt der Liebe nicht ausser Acht, der für Frauenromane essentiell ist. Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, konnte ich die Hintergründe durch diverse Anmerkungen zur Vergangeheit der Charaktere gut nachvollziehen. Nicht in jedem Fall gelingt es der Autorin, den Personen soviel Profil zu geben, dass das Kopfkino einsetzen kann, aber bei den Hauptfiguren zeichnet sich immerhin ein relativ klares Bild. Obwohl ich von diesem Buch positiv überrascht bin, werde ich auf die beiden anderen Abenteuer der Hafenärztin verzichten, der Krimianteil kam einfach zu kurz und die historischen Hintergründe wurden mir zu oberflächlich beschrieben. Für Liebhaberinnen leichter Literatur kann ich dieses Buch aber gerne empfehlen, daher gebe ich 4 Sterne.