Eher Krimi als historischer Roman

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Die Autorin Henrike Engel eröffnet ihre Dilogie "Die Hafenärztin" mit dem ersten Teil "Ein Leben für die Freiheit der Frauen". In diesem Buch geht es laut Klappentext darum, dass die junge Ärztin Anne Fitzpatrick während der Kaiserzeit in Hamburg für die Rechte der Frauen kämpft. Das stimmt so auch, allerdings kommt mir dieser wichtige Aspekt leider viel zu kurz in der Geschichte vor und wird meiner Meinung nach eher im Hintergrund behandelt. Ich hätte gerne mehr über diese Mission von Anne erfahren. Auch über das Leben von Helene, einer Pastorentochter, die Anne unbedingt in ihrem Vorhaben unterstützen will, hätte ich gerne mehr gelesen. Obwohl die Geschichte insgesamt aus drei Perspektiven erzählt worden ist, kamen mir diese Aspekte leider zu kurz. Die dritte Erzählperspektive, die des Kommissaren Berthold Rheydt, war mir dagegen stellenweise zu langatmig. Die Ausschweifungen über das Fußballspiel hätten für mich deutlich kürzer sein können. Berthold taucht in der Geschichte auf, weil Helene vor dem Frauenhaus von Anne zwei Leichen entdeckt und dadurch werden die drei Protagonisten miteinander verbunden. Insgesamt bin ich wohl mit falschen Erwartungen an das Buch heran gegangen, denn ich hatte mich auf einen historischen Roman gefreut und habe eher einen Kriminalroman bekommen.