Frauenrechte vor hundert Jahren: Megaspannend!

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wulf-h. tietje Avatar

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Als ich den Roman in der S-Bahn las, musste ich immer wieder aufpassen, rechtzeitig auszusteigen, so spannend las er sich. Die verschiedenen Handlungsstränge sind meisterhaft zu einem großen Ganzen verwoben. Da ist die junge Ärztin Anne, die sich für bedürftige Frauen stark macht und aus verschiedenen Seiten politischen Gegenwind erfährt. Dann ist da die Pastorentochter Helene, die alle Register zieht, um sich aus ihrem erzkonservativen Elternhaus zu lösen, um endlich Anne zur Seite zu stehen. Schließlich ist da der Polizeikommissar Berthold Reydt, der einen Mord aufdecken will, für den die Herren der höheren Gesellschaft längst einen Täter auserkoren haben, der in das gesellschaftliche Konzept des ausgehenden Kaiserreichs passt. Das Spiel aus Ermittlung und Verbergen von Informationen bleibt packend bis zum Schluss. Für Hamburger gibt es jede Menge Lokalkolorit, z.B. eine nette Nebenhandlung, nämlich die Geburtsstunde des FC St. Pauli in der Fußballiga.