Ein Buch zum Mitfühlen

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Die Frage nach Glück, glücklich zu sein und das eigene Glück zu finden, scheint in unserer schnelllebigen Zeit aktueller denn je. Doch wie lässt sich dieses große Gefühl fassen? Wie lässt sich etwas beschreiben, das nur gefühlt werden kann?
Louise Pelt hat drei völlig verschiedene und dennoch authentische, starke Figuren geschaffen. Als Leser wird man direkt in die Geschichte hineingezogen und fühlt sich mit den Frauen verbunden. Ganz leise beginnend nimmt die Erzählung zunehmend Fahrt auf, um so erst mit der Zeit die Zusammenhänge des großen Ganzen überblicken zu können.

In dieser Geschichte wird der Fokus auf drei Frauen zu verschiedenen Zeitpunkten ihres Lebens gelegt. Sie leben in unterschiedlichen Ländern und zunächst scheinen die drei in keinerlei Verbindung zueinander zu stehen. Einzig hadern sie alle mit dem Glück. Glück als Konzept - was ist das eigentlich? Und wem steht es zu, glücklich zu sein? Maylène, eine aufstrebende Karrierefrau, die scheinbar mitten im Leben steht und deren Boden durch einen einzigen Brief unter ihren Füßen weggerissen wird. Johanna mit einer schwierigen Vergangenheit, die ein Leben im Exil führt und nur zögerlich Nähe zulässt. Holly, die nach einem schweren Unfall, bei der ihre Arbeitskollegin ums Leben gekommen ist, in Schuldgefühlen versinkt. So verschieden die drei Frauen auch sind, ihre Geschichten sind unweigerlich miteinander verknüpft. Dabei verbindet sie viel mehr, als die Sehnsucht nach Glück.

Im Laufe der Geschichte sind mir die Figuren und ihre Schicksale sehr ans Herz gewachsen. Umso aufgewühlter hat mich das tragische Ende zurückgelassen. Durch den gekonnten Aufbau des Romans, möchte man die Erzählstränge weiterverfolgen und erfahren, was es mit den Protagonistinnen und dem Glück auf sich hat. Leider war für mich der Fokus der Geschichte nicht ganz so sehr auf der Thematik des Glücks, wie ich mir das zu Beginn erhofft hatte. Zwischen den Zeilen liegen Denkanstöße verborgen, die zum Nachdenken anregen, allerdings ohne weiterführenden Tiefgang. Der Schreibstil, wie auch die Figuren und der Aufbau der Geschichte konnten mich dagegen sehr begeistern.