Glück hat mehrere Gesichter

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
schwedenbiene Avatar

Von

Das Cover ist ein richtiger farbintensiver Hingucker.
Auch das Motiv macht richtig Lust auf dieses Buch.

Der Roman erzählt eine Geschichte von drei Frauen, die von Grund auf sehr verschieden sind. Sie leben in drei unterschiedlichen Jahrzehnten, an drei verschiedenen Orten, und werden jeweils mit einem Unglück konfrontiert.
Johanna, 1987 in der DDR, Mylène, 2019 in Paris und Holly, 2003 in Los Angeles.
Es geht um das Glück und seine vielen Facetten. Es stellt sich die Frage, was Glück ist?
Lässt sich das Glück festhalten? Kann man Glück weiterreichen?
Überhaupt können wir einfach so glücklich sein, ohne zu wissen, ob wir es eigentlich auch verdient haben?

Seite 228:
-In der Physik ist die Halbwertszeit die Zeitspanne, in der sich die Menge eines bestimmten Stoffes um die Hälfte reduziert.
...aber im Prinzip zerfällt alles irgendwann.

Erzählt wird dieser Roman in drei Erzählsträngen über je eine der drei Frauen. Dank der fließenden Schreibweise hat man das Gefühl, ein Teil zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit. Die Charaktere sind gut gewählt, mit all ihren Ecken und Kanten. Es sind starke
und sehr widerstandsfähige Frauen.
Leider wird vieles zu detailverliebt beschrieben.
Das bremst etwas den Lesefluss.
Dazu kommen so viele Zufälle, die den Hauptcharakteren passieren, dass es schon wieder unglaubwürdig ist.
Zu viele glückliche Fügungen stehen im Vordergrund.
So bleibt vieles sehr oberflächig und vor allem sehr klischeebehaftet.
Das macht die Geschichte vorhersehbar und es fällt dann letztendlich doch schwer, sich mit den Personen zu identifizieren.

Schade, denn es wäre mehr drin gewesen.
3.5 von 5.0