Seichte Unterhaltung

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herr_rabowski Avatar

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Aus Covergestaltung, Klappentext und Leseeindruck hatte ich mir drei interessante Lebensgeschichten über Frauen erhofft, die auf sonderbare Weise miteinander verbunden sind.
Die Grundidee, das Leben der drei Frauen aus unterschiedlichen Generationen und Ländern miteinander zu verbinden, fand ich gut. Die Umsetzung hat nach meinem Empfinden leider nicht so gut funktioniert. Die Geschichte wäre auch mit 150 – 200 Seiten weniger gut ausgekommen. Durch den einfachen und flüssigen Schreibstil hat sich das Buch jedoch schnell lesen lassen.

Die Neugier nach dem Plot der Geschichte hat die Autorin Louise Pelt wesentlich versucht durch den ständigen Wechsel mit jedem Kapitel zwischen den drei Protagonistinnen aufrecht zu erhalten. Für sich genommen, gab es jedoch nur bei Johanna und Mylène auch Entwicklungen im Leben und in Teilen des Charakters. Besonders im Leben von Holly gab es allerdings nicht allzu viel zu erzählen und so wurde die Geschichte gestreckt durch Wiederholungen und immer gleiche negative Gedanken. Während Mylène eine Art Roadtrip auf der Suche nach ihren Wurzeln durchlebt, war der Charakter von Johanna am hervorstechendsten. In der Erzählung über sie gab es auch die wenigsten Wiederholungen von negativen Gedanken. Ihr (Er-)Leben erschien am realistischsten. Möglicher Weise lag das am Alter und ihrer daher gesetzten Art und dem transportierten Gefühl, sich selbst gefunden zu haben.
Letztlich findet sich in dem Roman eine Aneinanderreihung von Liebesgeschichten - alte, neue und aufgewärmte, die mir in Teilen recht kitschig und sehr gewollt daher kamen.
Allen drei Frauen wurde das Unvermögen angehaftet, Glück anzunehmen oder empfinden zu dürfen. Diese Textstücke habe ich bei Johanna, Mylène und besonders Holly als nervig empfunden. Die Selbstgeißelungen und Verurteilungen konnte ich nicht nachvollziehen und es ist die ewig gleiche Leier. Da habe ich mehr neue Sichtweisen zur Stärke von Frauen erwartet.

Alles in Allem findet sich in diesem Buch seichte Unterhaltung, die für mich leider keine Botschaft transportiert. Louise Pelt konnte mich leider nicht überzeugen, schade und daher keine Empfehlung.