Ein Frauenleben in Norwegen

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raschke64 Avatar

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Marta Kristine Ist die Ururgroßmutter des Autors und lebte zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Westküste Norwegens an einem Fjord. Sie stammt aus einer armen Häuslerfamilie und ist trotzdem ein besonderes Kind. Denn sie schafft es, sich als Hebamme ausbilden zu lassen. Weil sie aber die Ausbildung in nur sechs Wochen absolviert hat, erkennen dass viele Menschen nicht an und wollen sie nicht bezahlen. So geht sie 600 km zu Fuß nach Christiania, um dort eine richtige Hebammenausbildung zu bekommen.

Das Buch beschreibt das Leben der doch eher ungewöhnlichen Frau zur damaligen Zeit. Sie heiratet ihre Jugendliebe Hans und bekommt mit ihm elf Kinder. Doch Hans kommt aus dem Krieg mit einer schweren Depression zurück und je älter er wird, desto größer werden die Probleme. Er macht Schulden, arbeitet nur sporadisch und ist oft über Wochen und Monate beim Fischfang auf See und die Familie muss allein zusehen, wie sie über die Runden kommt. Nie ist genug Geld vorhanden und oft haben sie kaum etwas zu essen. Das alles ist aus heutiger Sicht interessant zu lesen, die Verhältnisse im damaligen Norwegen sind nicht so bekannt. Trotzdem konnte mich das Buch nicht fesseln. Ich hatte eine Art Biografie erwartet, bekommen habe ich aber eher ein Sachbuch. Alles ist völlig neutral und emotionslos beschrieben. Man bekommt zu keiner der Personen irgendwie einen emotionalen Zugang. Deshalb habe ich mich beim Lesen oft ziemlich schwergetan.