Leben in Norwegen um 1820

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Der norwegische Autor Edvard Hoem erzählt in diesem Buch die Lebensgeschichte seiner Ururgroßmutter Marta Kristine Andersdatter, die 1821 aus ihrem Heimatdorf an der Westküste Norwegens aufbricht, um in Christiana eine Ausbildung als Hebamme zu machen.

Wir lernen Marta Kristine und ihren harten Alltag kennen. Die Menschen leben ein einfaches Leben, die kargen Böden können sie kaum ernähren. Der Fischfang bietet sowohl Nahrung als auch Einkommen. Mit einprägsamen Worten schildert Hoem die Mühen, über die Runden zu kommen.

Ich habe viele interessante Details zu Norwegens Geschichte gelernt. Die Auswirkungen der Napoleonischen Krieg sind mir bekannt, aber dass zur Senkung der Säuglings- und Müttersterblichkeit ein Gesetz erlassen wurde, dass bei einer Geburt eine ausgebildete Hebamme verpflichtend vorgeschrieben wurde, war mir neu. Viele Frauen verstoßen gegen dieses Gesetz, weil sie sich schlichtweg die Gebühren nicht aufbringen konnten (oder wollten). Interessant, dass Marta Kristine sogar vor Gericht gehen muss, um ihre Forderungen einzutreiben. Das verhilft ihr zwar zu den ihr zustehenden Einnahmen, verbessert aber ihren Standpunkt nicht wirklich.

Feinfühlig erzählt Edvard Hoem Marta Kristines Beziehung zu ihrem Mann Hans und den Alltag mit ihren elf Kindern.

Fazit:

Ein einfühlsamer biografischer Roman, der nicht nur die Person Marta Kristin, sondern auch das Leben in Norwegen vor 250 Jahren beschreibt. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.