Der betörende Duft Indiens ist allgegenwärtig

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lielo99 Avatar

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Als die Briten endlich abzogen, wurde in Indien gefeiert. Die Einwohner fühlten sich nach Jahren der Herrschaft endlich frei. Auch die junge Lakshmi spürt die Freude. Sie floh vor einigen Jahren aus ihrer Heimatstadt und baute sich ein gut gehendes Geschäft auf. Die Unabhängigkeit von England bewirkte, dass ihr Kundenstamm wuchs. Reiche Inderinnen taten ihre Freude kundtun, indem sie ihren Körper, von der Hennakünstlerin verzieren ließen. Sie versprachen sich davon unter anderem, dass sie schwanger wurden und/oder für ihren Mann attraktiv blieben.

Im Indien der 1950er Jahre war es üblich, dass junge Mädchen mit Männern verheiratet wurden, die ihre Eltern aussuchten. Es spielte keine Rolle, ob das Paar sich liebte oder wie groß der Altersunterschied war. Wenn die Männer ihre Angetrauten schlugen, dann war es halt so. Einen Grund zur Scheidung gab es nicht. Weil sie nicht länger mit einem prügelnden Ehemann zusammen sein wollte, floh Lakshmi nach Jaipur. Als dann plötzlich ihr Ehemann vor ihr steht und zudem noch ein für Lakshmi völlig unbekanntes Mädchen bei sich hat, ändert sich ihr gut geordnetes Leben in einem Augenblick.

Die Story kommt in guter Bollywood Manier daher. Leicht zu lesen, aber mit vielen bildhaften Erklärungen zum bunten und pulsierenden Indien. Dass es einige Längen gab, störte mich nicht so sehr, da es der erste Roman der Autorin ist. Die nächsten Bücher werden mit Sicherheit kurzweiliger. Gut gefielen mir die Erläuterungen von Pflanzen und Ölen. Nicht nur die Aufbereitung, sondern auch die Wirksamkeit kommen zur Sprache.

Ideengeberin für den Roman war die Mutter der Autorin. Was wäre aus ihr geworden, wenn sie ihre Träume hätte leben dürfen?