Ein indisches Frauenleben

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pewie Avatar

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Lakshmi ist aus ihrer arrangierten Ehe geflohen, in der Großstadt Jaipur wird sie zu einer angesehenen Künstlerin die die Frauen mit Henna Tattoos schmückt. Eine aufwendige und diffizile Arbeit auf der Haut. Sie geht in allen reichen Häusern ein und aus. Sie erfährt viel aus den jeweiligen Familien und auch viel Klatsch. Dieses Wissen nutzt sie um neue Kundinnen zu bekommen. Vor allem hat sie auch ein ungeheures Kräuterwissen, sie hilft bei kleineren Beschwerden und kann auch für ein schöneres Aussehen sorgen. Über ihre Vergangenheit schweigt sie, bis sie sie einholt.
Als Europäer wissen wir meistens wenig über die indische Kultur, besonders über die Zeit nach der Unabhängigkeit.
Hier wird ein kleiner Ausschnitt erzählt. Das Frauen in dieser Kultur weniger zählen als in anderen ist auch oft heute noch so. Deshalb ist der Kampf und die Arbeit von Lakshmi um so höher zu bewerten. Sie muss jeden Tag kämpfen bis zur Erschöpfung und ist trotzdem nicht gleichgestellt mit ihren Kundinnen.
Als Leserin habe ich viel über diese für mich abstrakte Gedankenwelt erfahren, eine Mischung aus Traditionen und Aberglauben. Geld und Einfluss aber vor allem die richtige Kaste sind über Lebens wichtig.
Immer wieder habe ich die Kraft und den Mut bewundert. Die Zurückhaltung, Demut und die Fähigkeit sich zu beherrschen, um ihren Träumen zu folgen fand ich großartig.
Der Erzählstil war eher pragmatisch, trotzdem hat er mich mitgenommen in eine fremde Welt. Denn ohne diesen Pragmatismus hätte Lakshmi nicht überlebt. Das Buch hat ein versöhnliches Ende, darüber habe ich mich sehr gefreut, denn die Figur hat diesen Schluss mehr als verdient.