Eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt

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leiraya Avatar

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Ein Buch, das mir bereits mit seinem schönen, roten Cover regelrecht ins Auge gesprungen ist. Der Klappentext hat mich dann ebenfalls neugierig gemacht, denn von Indien und dem Leben der Frauen dort hatte ich bislang nicht sonderlich viel Ahnung.

Die Geschichte von Lakshmi spielt in Indien, kurz nach dem Ender der englischen Kolonialherrschaft. Wie so viele indische Mädchen, wurde Lakshmi als junges Mädchen zwangsverheiratet, da die Eltern die Familie kaum mehr ernähren konnten. Die Ehe ist gezeichnet von Gewalt, auch da sich kein Nachwuchs einstellen mag. Lakshmi flieht und baut sich eine eigene Existenz in Jaipoor als Hennakünsterlin auf, denn glücklicherweise hat ihr ihre Schwiegermutter allerhand nützliches Wissen über Kräuter und die Herstellung von Pasten beigebracht, was ihr geholfen hat, sich hochzuarbeiten. Doch als plötzlich ihr Mann mit ihrer bis dato unbekannten Schwester auftaucht, ändert sich alles und Laskshmis Existenz steht auf dem Spiel.

An den Schreibstil musste ich mich zunächst etwas gewöhnen, da viele indische Begriffe verwendet werden, die zwar im extra angehängten Glossar erklärt werden, aber für mich doch etwas schwer zu merken sind. Auch die Anrede für Verwandte wird oft durch spezielle Begriffe gekennzeichnet, was ich sehr spannend fand, da es das in unserer Kultur eher weniger gibt. Als ebook war es etwas anstrengend, die Begriffe während des Lesens nachzulesen, weshalb ich das schnell aufgegeben habe. Leider hemmte dies etwas den Lesefluss, da ich dann doch nicht alles richtig verstehen konnte. Spannend fand ich aber auf alle Fälle die Einblicke in die Umgangsformen der Figuren. Denn Vieles (vor allem Unangenehmes) darf nicht direkt angesprochen werden und wird auf komplizierte Art und Weise verschnörkelt gesagt und getan.

Für mich war es aber insgesamt eine sehr angenehme Lektüre, auch aufgrund des Einblickes in eine völlig andere Kultur. Wer sich dafür und auch für die Rolle der Frau in Indien interessiert, oder einfach mal etwas ganz anderes lesen möchte, dem kann ich "Die Hennakünsterlin" absolut wärmstens empfehlen.