Gegen alle Widerstände

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elke17 Avatar

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Wenn ein Roman auf Reese Witherspoons Auswahlliste landet, ist das zumindest in den Vereinigten Staaten ein Garant dafür, dass in kürzester Zeit dessen Verkaufszahlen durch die Decke gehen. So auch geschehen mit „Die Hennakünstlerin“, dem Debüt von Alka Joshi, in dem uns die amerikanische Autorin auf eine farbenprächtige Reise in ihr Geburtsland Indien mitnimmt.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Lakshmi Sastri, die titelgebende Hennakünstlerin, die im postkolonialen Indien der fünfziger Jahre eine folgenschwere Entscheidung für ihre Zukunft fällt. Indien ist ein Land voller Gegensätze. Aber über der üppigen, farbenprächtigen Vegetation und den beeindruckenden Bauwerken sollte man nicht nur die Slums in den Großstädten nicht vergessen. Wir erinnern uns, ist Indien nicht das Land, in dem in den ländlichen Regionen bis zum heutigen Tag der Brauch der Witwenverbrennung hochgehalten wird? In dem Menschen ab dem Zeitpunkt ihrer Geburt in Kasten eingeordnet werden aus denen, die sie in ihren Rechten, nicht aber in ihren vorgegebenen Pflichten einschränken?

Aber es gibt sie, die Frauen, die sich nicht mit ihrem vorgegebenen Platz in der Gesellschaft abfinden, die ihre Vision von einem selbstbestimmten Leben gegen alle Widerstände verwirklichen, ganz gleich, welche Opfer sie dafür bringen müssen. Wie Lakshmi. In Erinnerung an diese Frauen hat Alka Joshi diesen Roman geschrieben, mit dem sie sich auch vor der Lebensleistung ihrer eigenen Mutter verbeugt.