Schöner Einblick in das historische indische Leben

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Die indische Lehrerstochter Lakshmi wurde bereits als Mädchen nach traditionellem Gebrauch verheiratet. Doch ihre Ehe ist unglücklich, ihr Mann ist arm, trinkt zu viel Alkohol und schlägt sie. Mit 17 Jahren verlässt sie ihren Ehemann und ihr Dorf und geht nach Jaipur. Dort lernt sie die kunstvolle Hennamalerei, beginnt ihr eigenes Geld damit und mit ihrem Kräuterwissen zu verdienen und kommt zu mehr Ansehen und etwas Wohlstand. Durch ihre Hennakunst geht sie in der Welt der feinen Gesellschaft ein und aus und versucht sich in dieser zudem als Heiratsvermittlerin. Als plötzlich ein Mädchen vor ihrer Tür steht und behauptet ihre Schwester zu sein, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt.

Das Cover mit dem indischen Palast, der Frau im Sari und den gelb-orangenen Farben passt sehr gut zu einem indischen Roman. Mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil nimmt die Autorin Alka Joshi einen schnell mit in die indische Kultur der 50er Jahre, mit ihren verschiedenen Schichten. Man spürt, dass die Autorin selbst eine Zeit lang in Indien aufgewachsen ist und im Buch tauchen immer wieder indische Begriffe auf, die in einem Glossar erklärt werden. Der Schreibstil ist flüssig, fesselt und ist sehr angenehm zu lesen. Die Handlung wirkt wie eine realistische indische Familiengeschichte und ist spannend.
Lakshmi ist eine starke Protagonistin mit Ehrgeiz und Zielen und ist bewundernswert. Ihre Schwester Radha und ihr Helfer Malik sind ebenfalls starke Charaktere und alle unterstützen sich gegenseitig.

Insgesamt ein schöner historischer Roman, der einen Einblick in das postkoloniale indische Leben mit einer starker Protagonistin gibt und mir sehr gut gefallen hat.
Eine Leseempfehlung für alle Fans von historischen Büchern und für alle, die gerne etwas über andere Kulturen erfahren.