Finale

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Zum Inhalt:
"Die Herren der Zeit" ist das Literaturereignis in Vittoria, doch der Autor des Historiendramas ist unbekannt. Bei einer avisierten Lesung, bei der auch Unai, der "Kraken", mit seiner gesamten Familie anwesend ist, kommt ein Unternehmer zu Tode - auf die gleiche Art, die auch in dem Bestseller beschrieben ist. Weitere Morde folgen, alle angelehnt an Todesarten des Mittelalters. Unai macht sich gemeinsam mit seinen Kollegen auf die Suche nach Mörder und Motiv dieser Serie.

Mein Eindruck:
Ein bisschen ist man hin- und hergerissen. Einerseits ist das Buch wunderbar geschrieben, die geteilte Erzählung mit dem Buch im Buch ein schöner Einfall, die Verquickungen beider Geschichten gut gemacht, die Verweise auf frühere Bücher vorhanden, aber so, dass dieses Buch ohne Kenntnis der Vorgänger gelesen werden kann.
Dennoch ist es gut, dass die Trilogie mit diesem Band ihren Abschluss findet, denn die Story beginnt sich im Kreis zu drehen. Wieder Mord(versuch)e im direkten Umfeld Unais, wieder Vergangenheit, wieder Geisteskrankheit als Gegenstand und wieder jede Menge Selbstzweifel. Während der unverwüstliche Großvater Unais ein echter Held der Geschichte ist, verliebt sich die engste Kollegin in den Hauptverdächtigen (und niemand stoppt sie) und spricht seine Tochter Deba (als Zweijährige!!) schon in Nebensätzen. Glaubwürdige Charaktere und Umstände sind eher anders gestrickt, aber welcher Leser braucht schon Glaubwürdigkeit?
Außerdem sind es für einen Nichtkenner der spanischen Namensgebung große Anforderungen, die an das Verständnis gestellt werden und durch die Vielzahl der Personen im Hier und Jetzt und in der Vergangenheit wäre das Namensglossar am Anfang des Buches hilfreicher gewesen, - möglicherweise mit kleinen Änderungen, um nicht auf die Täter-Umstände hinzuweisen.
Die Aufklärung des Falls führt zu einiger Verblüffung, ist aber folgerichtig und deshalb überaus gelungen. Mit den neuen Perspektiven für Unai tut sich die Autorin einen Gefallen, denn noch mehr Morde aus der Vergangenheit im privaten Umfeld würde nicht nur seine Familie, sondern wohl auch die Leserschaft nicht mehr verkraften.

Mein Fazit:
Ein glückliches Ende in jeder Beziehung