... nicht nur ein historischer Roman im Buch

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abschuetze Avatar

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sondern wie sich herausstellen sollte eine Chronik jener Zeit um 1200. Doch wie war der Autor des Romans an diese historischen Hintergründe gekommen und warum schreibt er unter einem Pseudnoym? Das sind einige der Fragen, die sich Inspector Ayala alias Kraken stellen muss, als verschiedene Morde geschehen, die alle in dem geheimnisvollen Roman namens »Die Herren der Zeit« beschrieben wurden.

Mein Fazit

Der Thriller "Die Herren der Zeit" ist der dritte und letzeTeil der Trilogie von Eva García Sáenz. Und wieder ermittelt Inspector Unai López de Ayala (genannt Kranken) mit seinem Team, bekannt aus den vorangegangenen Romanen. Leser die Wert auf die persönliche Entwicklung der Charaktere legen, sollten am Besten mit dem ersten Teil beginnen.

Die Autorin nimmt den Leser sowohl in die Jahre 1192-1200 als auch ins Jahr 2019 mit und schafft es, ihn in die Geschehnisse beider Epochen eintauchen zulassen.
Sie verknüpft die historischen Ereignisse und Personen im damaligen Vitoria mit dem Morden der Gegenwart jener Stadt und schafft somit einen mysteriösen Thriller, der zu fesseln versteht. Ihre Charaktere sind authentisch und tun ihr Übriges für die Spannung der Story.

Eine so zweigeteilte Handlung eines Romans ist vielleicht nicht jedermanns Sache und es birgt immer ein gewisses Risiko, den Leser aus dem Geschehen herauszureißen. Doch in "Die Herren der Zeit" ist das nicht so. Die beiden Stränge ergänzen irgendwie einander und geben Raum für Spekulationen hinsichtlich des Möders und seinem Motiv.

Beinahe möchte ich sagen, dass mich persönlich der historische Teil mehr gefangen hat, als der eigentliche Kriminalfall. Auch dieses Mal ging es wieder um das "unter einen Hut bringen" des Berufes als Inspektor und des Privatlebens als Mann und Vater. Inwieweit wirken sich die Ermittlungen auf das Umfeld, Freunde, Bekannte, Familie aus?
Sicher, es war wieder aufreibend, turbulent, gefährlich und der Hauptverdächtige eine ... interessante Persönlichkeit. Und dennoch konnte mich dieser Teil nicht so mitreißen.
Ich kann nicht einmal sagen, woran es lag. Vielleicht an den Morden an sich, die kaum den Weg in die Öffentlichkeit nahmen? Oder an den Reibereien im Privatleben der Protagonisten, bei denen ich das Gefühl hatte, sie stünden im Vordergrund? Oder an der ganzen Verflechtung von Namen, Geschlechtern, Stammbäumen u.s.w.

Allerdings muss ich sagen, die Autorin hat wieder eine ausführliche und wahrscheinlich sehr aufwendige Recherche hingelegt. Chapeau!
Und ihr ist ein Thriller gelungen, der bis zum Schluss undurchsichtig, düster, und fesselnd war ... Diverse unerwartete Wendnungen mündeten letztendlich in der Lösung des Falls, die einfach nur als genial zu bezeichnen ist.

Also, wer einmal spannende Thriller lesen will ... mit der Trilogie ("Die Stille des Todes", "Das Ritual des Wassers" und "Die Herren der Zeit") von Eva García Sáenz liegt ihr keinesfalls verkehrt. Ich kann es nur empfehlen.