Toller Abschluss der Trilogie

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meggie3 Avatar

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In Vitoria sind Unai Lopez de Ayala alias Kraken und seine KollegInnen auf der Suche nach zwei verschwundenen Schwestern. Dann wird ein Toter während einer Literaturveranstaltung, zu dem sich in aller Munde befindenden historischen Buch „Die Herren der Zeit“, gefunden. Schnell wird klar, dass sich die Mordmethode an dem im Mittelalter spielenden Roman orientiert. Neben den aktuellen Ereignissen gibt es in einem zweiten Erzählstrang eben diese Auszüge aus dem historischen Buch, in denen die Begebenheiten aus dem 12. Jahrhundert beschrieben werden.

Mir hat der dritte Teil um Unai und Estibaliz sehr gut gefallen. Von Beginn an war ich gefesselt und der Spannungsbogen ist nicht abgerissen. Die ProtagonistInnen sind mir über die drei Romane ans Herz gewachsen. Auch in „Die Herren der Zeit“ bekommen die Hauptcharaktere viel Raum für private und nicht ermittlungsbezogene Fragen und werden liebevoll beschrieben. Für mich ist das Buch nicht nur ein Krimi, sondern auch bildhafte Beschreibung der Stadt Vitoria und detaillierte Charakterzeichnung und -entwicklung.

Zwischendurch habe ich die vielen Personen und Stammbäume bzw. die Familienkonstellationen als sehr komplex wahrgenommen, sodass ich nach Lesepausen kurz gebraucht habe, um mich wieder einzufinden. Wenn ich etwas Zeit hatte und mich komplett auf die Geschichte konzentrieren konnte, habe ich den historischen Kontext aber - wie in den beiden Teilen zuvor - sehr schätzen können. Als Leserin habe ich einen weitreichenden Eindruck von Vitoria im 12. Jahrhundert und den zu dieser Zeit herrschenden Machtkämpfen sowie des alltäglichen Leben damals gewonnen.

Es ist schade, dass die so spannende Trilogie um die liebenswürdigen ProtagonistInnen nun beendet ist. Ein kleiner Trost ist das für mein Empfinden stimmige Finale. „Die Herren der Zeit“ hat mich voll überzeugt.