Dem Manne untertan

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fredhel Avatar

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Der Roman der Schwestern Beinert spielt im 11.Jahrhundert. Uta von Ballenstedt ist ein hochintelligentes Mädchen, das von ihrer Mutter in allen Belangen gefördert, vom Vater hingegen brutal unterdrückt wird. Als die Mutter ermordet wird, befindet sich Uta schon in einem Kloster in Sicherheit. Von diesem Zeitpunkt an gelobt sie für die Aufklärung des Mordes und Bestrafung des Täters zu sorgen. Das Klosterleben bekommt Uta gut, sie saugt das Wissen förmlich in sich auf, so daß es kein Wunder ist, daß die spätere Kaiserin Gisela dieses talentierte Mädchen als Hofdame bei sich aufnimmt und später eine Ehe mit Ekkehard von Naumburg arrangiert. Uta ist sehr unglücklich an der Seite ihres rohen Ehemannes, doch wahre Erfüllung findet sie in dem Bau der Kathedrale zu Naumburg, an der sie maßgeblich mitwirken kann.
Von Uta von Naumburg sind nicht viele historischen Fakten bekannt, deswegen ist dieser Roman in weiten Teilen reine Fiktion. Die Autorinnen haben allerdings sehr schön das Leben im 11. Jahrhundert dargestellt: wie es im Kloster zu geht, die Formen der Gerichtsbarkeit, die Kämpfe zur Sicherung der Ostgrenze, der Bau einer Kathedrale und vor allem das Dasein als Frau in einer männerdominierten Welt. Dabei haben sie sich streng an die tatsächlichen Gegebenheiten dieser Epoche gehalten. Für mich persönlich ist dieser Roman streckenweise etwas zu trocken geraten, die agierenden Personen nahmen beim Lesen keine Gestalt an und konnten mich demnach auch nicht mitreissen.